Bursledon, England – Morgen gehts los!

Es ist jetzt kurz nach 23 Uhr abends und wir kommen gerade vom Einkaufen zurück. Ein großer Supermarkt hat hier 24 Stunden auf. Das Boot ist jetzt endlich fertig und morgen soll es los gehen. Die erste Etappe: Von Bursledon bei Southampton, nahe der Isle of Wight, so weit wie möglich nach Osten in Richtung Dover. Das Boot: Eine Contessa 26 mit Namen „Constellation“. Die Crew: Zwei Australier und ich.

Wie ich ja bereits im letzten Eintrag geschrieben habe, habe ich letzten Mittwochabend den Bus nach London genommen. Über 13 Stunden später kam ich am Donnerstag gegen 13 Uhr in der Victoria Station an. Die Fahrt war ziemlich anstrengend, der Bus irsinnig eng und zu allem Überfluß saß ich neben dem Klo, das etwa alle 40 Sekunden von einem anderen Mitfahrer benutzt wurde, in der Zwischenzeit jedoch dank eines kaputten Schlosses immer wieder mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. Toll! An Schlaf war kaum zu denken…

Angekommen in London traf ich dort Nick, den ich bereits in Berlin kennen gelernt hatte. Zusammen trafen wir dort einige Stunden später Jack, der ebenfalls in Berlin wohnt und einen Film über Nicks Reise nach Australien dreht. Zu dritt nahmen wir den Bus nach Southampton (2 Stunden) und den Zug nach Bursledon, einem kleinen, typisch-britischen Dorf direkt am Hamble-River, der sich nördlich der bekannten Isle of Wight befindet.

Ich muss zugeben, dass ich über die Größe des Bootes einigermaßen überrascht war. Schließlich ist die Contessa 26 Fuß lang, nur einen Fuß kürzer als Maverick war, aber sie liegt sehr viel tiefer im Wasser, was sie deutlich kleiner aussehen lässt. Auch gab es noch einiges mehr zu tun, als ich erwartet hatte: die Relingsdrähte waren noch nicht geliefert worden und auch sonst gab es noch einige Kleinigkeiten zu tun. Am Donnerstag waren wir jedoch zu müde dazu, schließlich waren wir alle lange auf den Beinen gewesen. Am Freitag unternahmen wir einen kleinen Probetörn zur Isle of Wight, ankerten an deren Nordküste nahe Cowes und drehten einige Segelaufnahmen in Begleitung eines anderen Bootes. Anschließend machten wir uns an die letzten Vorbereitungen. Heute morgen wurden schließlich (und endlich!) die Relingsdrähte geliefert – nun sind wir fertig und einem Auslaufen morgen sollte nichts mehr entgegen stehen. Wohin es geht? Nach Osten. Vielleicht nach Brighton, vielleicht nach Eastbourne? Wir werden sehen.

Lange habe ich mich auf diesen Törn durch England gefreut, aber nun möchte ich irgendwie doch nur noch endlich vorankommen. Die Hafentage reizen mich nicht mehr, trotz der wundervollen und pitoresken Umgebung. Aber ich möchte auch vorankommen… Wir werden sehen. Ich melde mich wieder, dann auch mit Bildern!

Johannes