23 Tage: Der Endspurt

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Liebe Leser,

der Abfahrtsstress hat inzwischen ganz neue Dimensionen angenommen, weshalb hier auf der Website auch länger nichts passiert ist. Nun sind es nur noch dreieinhalb Wochen bis zur Abfahrt und immer noch ist wahnsinnig viel zu erledigen. Nachbarn und Freunde, die uns an Bord besuchen, gehen fast alle kopfschüttelnd von Bord. „Das wollt ihr noch alles rechtzeitig schaffen?“ – Aber nach zwei Jahren Bootsbau können wir inzwischen ganz gut durch das Chaos hindurch blicken. Man lässt sich leicht durch herumliegendes Werkzeug und heraushängende Kabel täuschen. Unter dem Strich ist alles, was für die Abfahrt wichtig ist, weitgehend fertig:

– Der Mast steht, der Baum ist montiert und alles funktioniert.
– Der Motor läuft hervorragend. (Sehen wir mal davon ab, dass ich ihn im Moment noch abstelle, indem ich die Luftfilter abnehme und meine Handballen auf die Einsaugrohre presse, bis er keine Luft mehr bekommt und aus geht …)
– Das Ruder funktioniert, das Spiel ist behoben.
– Die Windsteueranlage ist montiert.
– Die Kajütbeleuchtung funktioniert.

Wenn jetzt noch die Positionslampen montiert werden, ist „Maverick too“ auf dem gleichen Stand, wie meine kleine „Maverick“ im Jahr 2005. Auf ihr bin ich mit Hand-GPS etwa 6500 Seemeilen gesegelt. Mehr braucht es eigentlich nicht.

Wir werden ganz sicher einige Baustellen für unterwegs aufheben. Wichtig ist, erstmal am 6. September pünktlich los zu kommen.

Alles, was dafür noch fehlt, sind Segel. Deshalb ist Tinne von Faber und Münker vor eineinhalb Wochen bei uns gewesen, um „Maverick“ zu vermessen. Sehr spannend, denn ich habe in meinem Leben erst einmal ein neues Segel bestellt – und das war ein eins-zu-eins-Nachbau aus Polen, ohne Vermessung. Damals kurz vor meiner Atlantiküberquerung. Ansonsten habe ich mir nie nagelneue Segel leisten können.

Auch für das Bimini hat Tinne eine gute (und preissparende) Lösung gefunden: Wir werden sie einfach zwischen dem Geräteträger und dem Achterstag aufspannen und dann ein zweites Teil mit Reißverschluss als Ergänzung parat haben, um das ganze Cockpit abzuspannen.

Nun erstmal ein paar Fotos vom Vermessen und der Montage des Radarmasts von Batsystem aus Schweden.

Johannes