Warten auf den Absprung

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Über einen Monat ist es nun her, dass wir auf Madeira angekommen sind. „Maverick“ ruckelt schon ordentlich an den Leinen, weil sie weiter möchte und auch wir können es kaum erwarten, den Absprung über den Atlantik zu machen. Wir hatten ja auch schon Wasser und etliche Lebensmittel gebunkert, schließlich wollte Johannes nur noch die YACHT-Geschichte fertig schreiben, die letzten Anpassungen sollten am Boot vorgenommen werden und dann: Tschüß Europa!

Die letzte Woche über hat Johannes aber leider krank in der Koje verbracht. Auf Madeira scheint gerade eine Grippe-Epidemie zu herrschen, wie dieses Journal berichtet (übrigens ist bei Min. 07:05 auch „Maverick“ zu sehen). Und weil Johannes Madeira so mag, hat er diesen Trend gleich mitgemacht. Mit Fieber und Schüttelfrost war an Arbeiten nicht zu denken. Mittlerweile ist er auf dem Weg der Besserung und hat auch schon die ersten Seiten tippen können, aber er soll sich erstmal auskurieren, bis wir an die Weiterfahrt überhaupt nur denken.

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Um mich abzulenken, habe ich uns an einem Nachmittag mit ein paar Töpfen Farbe und unzureichendem Pinselequipment auf der Hafenmauer verewigt. In Funchal und in weiteren Häfen hinterlassen viele durchreisende Segler ein Bild, das bezeugt, dass sie tatsächlich da waren. Wir finden es beide sehr schade, dass Johannes 2005 kein Bild gemalt hat, damals war ihm solch sentimentaler Kram wohl nicht so wichtig 😉 Dabei ist es unheimlich spannend zu sehen, wer hier schon alles gelegen hat, bekannte und unbekannte Namen präsentieren sich uns auf der langen Kaimauer. Manche Bilder sind älter als wir, sie wurden in den frühen 80er Jahren gemalt und haben über dreißig Jahren Wind und Wetter getrotzt. Ob unser Bild auch so lange hält?

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Zur Zeit peilen wir die Abfahrt für das Ende der kommenden Woche an. Ob wir das einhalten können, hängt vordergründig davon ab, wie schnell Johannes gesund wird.

Cati