Fünfter Tag auf See

Seit gestern früh steht der Parasailor und zieht uns mit stetigen 6 bis 8 Knoten genau auf Bermuda zu. Das Segel stammt aus Deutschland und scheint den Weg nach Hause zu kennen. Deshalb haben wir uns entschlossen ihm einfach hinterherzufahren … 😉
Das Wetter ist wirklich ein Geschenk. Stetiger Wind, gerader Kurs auf das Ziel. Gerade hier im „Bermuda Dreieck“ hätte es auch ganz anders kommen können. Die Tage laufen einfach so dahin. Wir gehen nachts unsere Wachen, tagsüber übernimmt einfach wer am muntersten ist. Beim Kochen genauso: Gestern früh habe ich ein Omelett mit viel Gemüse gebraten. Abends hat Michi dann eine Gemüse-Hackfleischpfanne gekocht, aber die zunehmendem Wellen haben ihm das Essen dann ein wenig verleidet. Das Cockpit bleibt zwar trocken, doch das ganze Vorschiff ist schon von einer dicken Salzkruste überzogen.
Während der Nachtwache dann ein wenig Aufregung, denn plötzlich sahen wir ein Flugzeug etwa 8 Meilen nördlich von uns auf dem AIS. „Ein Search and Rescue Flugzeug“, las ich auf dem Monitor vor, „Speed: 0,5 Knoten“ – „Bei einem Flugzeug heißt das wohl: gewässert“, kommentierte Jens. Und wir konnten uns das Signal auch nicht so ganz erklären. Vielleicht ein Helikopter? Aber der wäre ganz schön weit draußen. Eine halbe Stunde später sahen wir noch eins. Ebenfalls unter einem Knoten Speed. Beide schienen fast auf der Stelle zu schweben. Merkwürdig. Dann ein Fischkutter mit 2,5 Knoten Fahrt direkt daneben. Ob die zusammenhängen? Aber trotz einem Abstand von nur 7 Meilen und Neumond konnten wir nichts erkennen. Heute früh verließ uns der Wind dann kurz für eine Stunde und wir waren schon kurz davor die Maschine zu starten. Doch die Geduld mit dem flappenden Parasailor wurde belohnt und der Wind kehrte zurück. Trotzdem heute leider nur ein Etmal von 138 Meilen. Noch 250 Meilen bis Bermuda.